Es war bereits 1866, als anstelle eines kleinen Häuschens ein zweigeschossiges Wohnhaus neu gebaut wurde. Hier entstand das Restaurant „Stadtgarten“ mit Gartenlokal und Kegelbahn, außerdem eine Bäckerei und eine Kohlenhandlung. So hatten es die Menschen im Winter auch schön warm. Viele Versammlungen wurden schon damals hier durchgeführt, z.B. 1893 eine Zusammenkunft Markranstädter Frauen.
Ein Jahr später wurde ein Saal mit Bühne angebaut. Teile des Gebäudes waren seit 1885 Kleinkinderbewahranstalt, so nannte man früher einen Kindergarten und auch ein erstes Kino war hier zu Hause, allerdings nicht so wie wir es heute kennen.
Ab 1909 war der „Stadtgarten“ Geschichte, das Haus wurde abgebrochen und als „Sonnenhof“ neu errichtet. Viele Jahre organisierte man hier Konzerte, Theaterstücke, Bälle für die Vereine und Kinovorführungen mit Musikbegleitung.
Der Besitzer und der Name wechselten oft.
So hieß das Haus auch „Stadtkeller“, ab 1927 „Volkshaus“ und ab 1933 „Gesellschaftshaus“. Die Versammlungen blieben und auch der Name „Volkshaus“ kam wieder.
Nach dem Krieg war hier der einzige Saal im Ort, auch der Markranstädter Kinderfestverein e.V. mit seinen Heimatabenden und der Markranstädter Carnevalsclub e.V. nutzten die Räume.
Ab 1990, nach langen Verhandlungen um das Haus, stand es einige Zeit leer. Der Saal wurde abgerissen und das Vorderhaus komplett saniert. Heute finden einige ältere Menschen, die früher das Tanzbein im Volkshaus schwangen, ein Zuhause im Betreuten Wohnen.
Ganz schön aufregend was hier alles passiert ist.