Wir wollen uns und unsere Vereinsarbeit vorstellen.
Oft tauchen Fragen auf: Wer ist der Markranstädter Kinderfestverein e.V., Was gehört alles zum Kinderfest? Womit beschäftigt ihr euch das ganze Jahr? Was fandet ihr gut/schlecht? Wie geht es weiter? Usw.
Heute startet unsere kleine Interview-Reihe mit einzelnen Mitgliedern des Markranstädter Kinderfestverein e.V. – Den Anfang macht Thomas Mamitzsch, stellvertretender Vorstandsvorsitzender.
Redaktion: Durch wen bist du zum Markranstädter Kinderfestverein e.V. gekommen?
Thomas Mamitzsch: Das ist eine Geschichte zufälliger, aber glücklicher Umstände. Es war das Kinderfest 2017, ich denke: „Freitagnachmittag“. Ich saß mit meiner Frau vor dem MCC-Zelt auf der Festwiese. Mein Blick ging über den „überschaubaren“ Festplatz. Im Gespräch mit meiner Frau (mit den üblichen Sätzen „Ach wie Schade!“, „Früher war aber mehr los“ oder „Mensch auf so einen Rummel gehört doch ´ne Schießbude/Autoscooter/Pony reiten etc.“) begrüßte mich Katrin Haenel. Wir kannten uns aus dem Elternrat im Kindergarten und mir war bekannt, dass sie im Vorstand des MKV ist. Ich bin ja nicht auf den Mund gefallen und sprach ich sie auf die Umstände mit der Festwiese an. Dies stieß auf die aufmerksamen Ohren von Gerald Ludwig. Er kommentierte gleich: „das meckern ja einfach wäre und ich solle doch, wenn ich so viele Ideen habe, mal zu den Sitzungen des Vereins kommen, um mir die Vereinsarbeit näher zu betrachten“. Gesagt getan, seit der 1. Sitzung des MKV nach dem Kinderfest 2017 bin ich nun Mitglied und seit diesem Jahr auch stellvertretender Vorsitzender. Hier nochmal vielen Dank an alle Mitglieder für das Vertrauen und die gute Aufnahme in den Verein.
Wie zufrieden warst du denn mit der Festwiese 2018, jetzt wo du es selbst gemacht hast?
Bis 3 Tage vor dem Kinderfest war ich mit unserer Festwiesenplanung sehr zufrieden. Wir hatten einen bunten Mix aus Fahrgeschäften und Buden. Für jedes Alter war etwas dabei. Das dann natürlich 2 Tage vor der Angst der Autoscooter mit seinem Langos (unterschriebener Vertrag liegt vor) nicht kam, schlug ordentlich ins Kontor. Es war uns trotz reger Bemühungen bis zur letzten Minute nicht möglich dies zu kompensieren. Das stellte optisch natürlich eine riesige Lücke dar.
Die 66m Hindernisbahn war ein Angebot der besonderen Art. Diese wurde von Kindern und Erwachsenen getestet und für super befunden. Auch die Gaudialm war mal eine Abwechslung zu den üblichen Fahrgeschäften.
Was hat dir das Gefühl vermittelt, dass deine Kinder trotzdem happy waren?
Sie waren die ganze Zeit auf der Festwiese unterwegs. Gelegentlich wurde von der Hüpfburg Richtung Zelt gerufen und gewunken. Die anderen Geschäfte haben den beiden auch gefallen, was ich an der regelmäßigen Nachfrage nach Barem gemerkt habe.
Wenn ich mich zurückerinnere, kann ich mich an viele glückliche Kinderaugen auf der Festwiese erinnern.
Wo siehst du die größte Baustelle?
Die Menschen in Markranstädt, ob alt eingesessen oder neu zugezogen wieder davon zu überzeugen, dass das Markranstädter Kinderfest eine Institution in unserer Stadt ist, die aber viel Arbeit macht. Es muss in die Köpfe rein das dieses Fest von einem kleinen Verein mit zahlreichen fleißigen Helfern organisiert und geplant wird. Meiner Meinung nach wird das Kinderfest immer als Stadtfest angesehen. Es ist aber keins und wird durch unseren Verein organisiert. Um ein Stadtfest zu sein fehlen aber leider entscheidende Dinge.
Was heißt das konkret?
Bei einem Stadtfest denke ich, ähnlich wie viele andere zum Beispiel an das Stadtfest in Schkeuditz/Leipzig oder an das Brunnenfest in Bad Dürrenberg. Zwei davon fanden parallel zum diesjährigen Kinderfest statt. Die Strukturen unterscheiden sich erheblich von der Organisation des Markranstädter Kinderfest. Diese Diskrepanz lässt sich durch einen fünfköpfigen Vorstand und einige ehrenamtlichen Helfer natürlich nicht einfach so kompensieren.
Wir müssen daher akzeptieren, dass wir bei Punkten, wie Größe, Ausstattung mit Fahrgeschäften, Bands und Genehmigungsverfahren begrenzten Handlungsspielraum haben.
Natürlich gibt es nicht nur Nach- sondern auch Vorteile. Als „kleiner Verein“ haben wir die Möglichkeit uns intensiv auf die für Kinder abgestimmten Veranstaltungen zu konzentrieren. Wir arbeiten selbstbestimmt und somit oftmals freier und unabhängiger bei der Umsetzung.
Über was hast du dich im Bezug auf das Markranstädter Kinderfest am meisten geärgert?
Ach ja, das ist immer so eine Frage. Ich habe nun in dem Jahr mitbekommen, dass man mit Kritik leben muss, man nicht frei von Fehlern ist und sich gewisse Dinge auch ein Stück weit gefallen lassen muss.
Ich ärgere mich wirklich über unsachgemäße, unangebrachte, sowie in Ton- und Wortwahl nicht überlegte Aussagen über das Kinderfest bzw. einzelne Veranstaltungen. Am besten noch über soziale Netzwerke, wie z.B. Facebook. Dort werden unter Posts irgendwelche stupiden, bezugsfremden Kommentare geworfen.
Was wäre deiner Meinung nach der „bessere Weg“?
Wenn jemand Verbesserungsvorschläge hat, er sich einbringen will, egal ob mit Ideen oder Muskelkraft – bitte kommt und meldet Euch.
Mein Name, der unserer Vorsitzenden (Sandra Thuselt) lassen sich über Facebook ganz einfach finden. Ihr könnt und dürft uns anschreiben. Die E-mail-Adresse ( info@markranstaedter-kinderfestverein.de) und das Postfach (1219) stehen Euch auch zur Verfügung. Gerald Ludwig und Katrin Haenel sind stadtbekannt und bei diversen Veranstaltungen ansprechbar. Man kann nun wirklich nicht sagen, dass wir uns verstecken und man uns nicht ansprechen kann. Bitte tut es!!!
Was war dein schönstes Kinderfesterlebnis in deiner Kindheit/Jugend/Erwachsenalter?
Das Kinderfest kenne ich als Veranstaltung schon ewig. Als zugezogener/eingeheirateter Markranstädter musste ich mir aber viele Dinge und Traditionen von meiner Frau und meiner lieben Schwiegermutter erklären lassen. So waren mir zum Beispiel ganz viele Veranstaltungen im Rahmen des Kinderfestes nicht bekannt. Durch meine beiden Töchter war ich natürlich begeistert von den Umzügen und wieviel Spaß sie hatten/haben, wenn sie mit Kindergarten oder Schule zu irgendeinem Thema (meist ist ihnen das Schnurz, Hauptsache verkleiden und Bonbons werfen) durch die Straßen ziehen.
Jedoch eindringlich und am schönsten bis jetzt war eine Veranstaltung, die ich sonst nie auf dem Schirm hatte. Die Eröffnungsveranstaltung am Donnerstag in der Stadthalle. Ich kann nur jedem Erwachsenen, der es ermöglichen kann, eventuell negativ bzw. kritisch dem Kinderfest gegenüber steht raten sich diese Veranstaltung anzuschauen.
Was macht die Eröffnungsveranstaltung in deinen Augen so empfehlenswert?
Es waren ca. 500 Kinder anwesend und tanzten, lachten, sangen, hüpften und klatschten um die Wette. Der Clown mit seinen Akrobaten hat ein kinderfreundliches, manchmal auch ein bisschen chaotisches Programm abgeliefert. Ich denke 99% der Kinder hatten ihren Spaß und haben den auch lautstark geäußert. In dem Moment stand ich da und ich weiß nicht ob es nur mir so geht aber in knapp 1000 glückliche Kinderaugen schauen zu dürfen macht den Stress, Ärger und Anstrengungen der Vorbereitung zu Nichte und man ist einfach nur mit diesen Kindern glücklich und weiß wofür man das alles macht.
Wie finden deine Familie/Freunde dein Vereins-Engagement?
Da gehen die Meinungen doch stark auseinander. Meine Familie steht voll hinter der Vereinsarbeit und findet das Engagement auch klasse. Gewöhnungsbedürftig für die drei war das erste Kinderfest mit Papa als Vorstandsmitglied dann aber doch. Man ist an dem Wochenende zum Kinderfest natürlich viel unterwegs und ständig unter Strom.
Im Bekanntenkreis gab und gibt es da immer mal wieder ein Stirnrunzeln, meist mit dem Zusatz „Du machst auch überall mit!“. Wenn wir dann aber ins Gespräch kommen weicht das Stirnrunzeln meist einem „Aha!“ oder „Ich wusste ja gar nicht, was da alles dranhängt!“
Wie viel Schlaf bekommst du während des Kinderfests?
Das kann ich relativ schnell beantworten. Von Donnerstag auf Freitag waren es 5 Stunden, Freitag auf Samstag 4 Stunden, Samstag auf Sonntag auch 4 Stunden und Sonntag auf Montag glaube ich 3,5 Stunden. Aber wenn die Stimmung und Musik im Zelt gut ist, bleibt man eben auch bis zuletzt.